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Historisches

Geschichte des Rudersportes in Schönebeck – Kurzfassung

 

 

Im Jahre 1894 gründete sich der Ballspielklub “Victoria”. Als einflussreiche Mitglieder die Liebe zum Rudersport entdeckten, spaltete sich im Jahre 1906 der Sportverein “Victoria” und es entstand der Ruderclub “RC Victoria”. Markant war besonders ein Punkt in der Satzung welche besagte, dass nur Mitglied werden konnte, welcher nicht durch seine Hände Arbeit seinen Lebensunterhalt verdiene. Das Bootshaus der RC Victoria befand sich damals auf der Grünewalder Elbseite, stromaufwärts an der Elbbrücke, direkt an der alten Fährstelle. Infolge des Krieges brannte 1945 das Bootshaus bis auf die Grundmauern nieder, der Ruderclub Victoria hörte 1947 endgültig auf zu existieren.

Nach dem Krieg begann Herr O. Richter, ehemals Mitglied des RC Victoria, mit dem Rudersport und dem Aufbau einer Sektion Rudern, die dem 1930 von den Junkerswerken gegründeten Wassersportverein angehörte. Im November 1950 wurde die BSG Chemie Schönebeck gegründet. Im heutigen Bootshaus “Delphin” hatten die Ruderer unter ihrem ersten Sektionsleiter Karl Töpfer ein neues zu Hause. Ihm folgen im Laufe der Jahre F. Lewy, K. Krieg, H. Lewy, V. Smolka, H-D. Richter, R. Ignatius,  J. Schulke.sowie dem heutigen Abteilungsleiter C. Manzke.

Durch den Krieg sah es mit brauchbarem Rudermaterial sehr schlecht aus. Ein Vierer konnte vor Zerstörung durch Versenken in der Elbe gerettet werden.

1952 fand dann die erste Bootstaufe für einen B-Gig Doppelvierer mit dem Namen “Nun erst Recht” statt. Die ersten Regatten wurden ab 1952 besucht und die erste Schönebecker Nachkriegsregatta fand am 27.09.1953 statt. Die Sportart Rudern entwickelte sich von nun an gut und es konnte langsam ein größerer Bootsbestand aufgebaut werden. Dabei war die Unterstützung der beauftragten Trägerbetriebe unerlässlich. So wurden von 1950–1955 ein Gig-Vierer, ein Knickspanteiner, ein Renneiner und ein Renn-Doppelzweier von den Trägerbetrieben “Sprengstoffwerk ”, Hermania sowie “Lacke und Kunstharzwerke” angeschafft. In den Folgejahren kam es immer wieder zu räumlichen Problemen im Bootshaus “Delphin”, da sich auch neben den Ruderern die ebenfalls dort ansässigen Wassersportsektionen Kanu und Segeln gut entwickelten. Entspannung gab es erst, als die Ruderer und Segler in die ehemalige Ausflugsgaststätte “Buschhaus” umziehen konnten. Mit der Übergabe des ehemaligen Schützenhauses am 1.8.1975 an die Ruderer sowie dem Auszug der Segler aus dem Buschhaus wurde der Grundstein für die weitere Entwicklung der Sportart Rudern in Schönebeck gelegt.

Das Schützenhaus wurde von den Mitgliedern und Eltern der Sportler umgebaut. Das leistungsorientierte Rudern trat nun noch mehr in den Vordergrund, da das Trainingszentrum innerhalb der Sektion die meiste Unterstützung bekam und auch die aktivere Arbeit leistete. Aus dem TZ wurden viele Jugendliche zum Sportclub nach Magdeburg delegiert. 1981 entstanden 2 neue Bootshallen mit Werkstatt. Infolge von Brandstiftung im alten Buschhaus musste dieses Gebäude abgerissen werden. An dieser Stelle entstand ein Parkplatz über eine AB-Maßnahme. Im Jahre 1995 wurde die Heizungsanlage von Kohle auf Flüssiggas umgestellt. In diesem Zuge wurden neue Decken eingehängt und eine Dachsanierung erfolgte. Zur Aufrechterhaltung des Wettkampfsportes musste 1993 ein neuer Bootstransportanhänger gekauft werden. Jetzt richten sich unsere Bemühungen dahin, Bootsmaterial zu erneuern. Ein großer Schritt nach vorn konnte im Jahr 2000 erreicht werden. Ein Doppelvierer, gekauft von der Kreissparkasse Schönebeck, und ein gebrauchter Achter, finanziert von Frau Dr. Funk, Apotheker Müller und Spenden der Ruderer, wurden dem Bestand hinzugefügt.

Im August 2002 hat ein „ Jahrhunderthochwasser „ die Elbe und weitere Nebenflüsse so hoch ansteigen lassen, dass die Gefahr für unser Bootshaus gänzlich überspült zu werden. Rechtzeitig vorher werde ein Teil der Boote auf dem Bootshallendach gelagert. Die neuesten Rennruderboote und der Bootstransporthänger wurden ausgelagert zum Kiessee Barby. In der Folge entstand auch hier die Gefahr der Überschwemmung und das Material wurde auch von dort abgeholt. Nach dem Rückgang der Fluten zeigte das Ausmaß der Überflutung. Eine Marke an der Bootshalle zeigt den Höchststand der Elbe. Es entstand ein Schaden von ca.100.000 € am Gebäude und am Inventar. In der Folge mussten Spenden gesammelt und mit den Arbeiten zur Nutzbarmachung des Clubhausgebäudes begonnen werden. Eine überwältigende Spendenbereitschaft sicherte unserem Rudersport den Weiterbestand. Mit 51.400,- € Spendenmitteln, Sachspenden und Arbeitsleistungen der Vereinsmitglieder sowie Arbeiten durch Firmen wurden die Schäden behoben. Eine Liste der Spender befindet sich im Anhang. Im Jahr 2003 konnten ebenfalls durch Spenden der Stadtwerke Schönebeck, des Ruderverbandes mit der Bearing Point GmbH und Spenden der Waldburg Zeil- Kliniken 3 Doppelzweier und ein Jugendeiner angeschafft werden.